3 beliebte Glaubenssätze und was man als OE entgegnen kann

Heute wollen wir über ein tiefgründiges Thema sprechen: Glaubenssätze.

Als Ordnungscoach ist es wichtig zu verstehen, dass Glaubenssätze ein integraler Bestandteil der menschlichen Psyche sind. In jedem von uns sind Glaubenssätze verankert – sowohl positive als auch negative. Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln und die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen.

Im Coaching begegnest du als Ordnungscoach oft Kunden mit blockierenden Glaubenssätzen, die das Halten von Ordnung erschweren. Diese Glaubenssätze können negative Überzeugungen sein, die Kunden daran hindern, sich von unnötigem Besitz zu trennen, Ordnungssysteme zu implementieren oder effektive Organisationsgewohnheiten zu entwickeln. Solche Glaubenssätze können beispielsweise lauten: “Ich kann nichts wegwerfen, weil es Verschwendung ist”, “Ich werde es irgendwann noch einmal brauchen” oder “Ich bin von Natur aus unordentlich, das kann ich nicht ändern”.

Es ist wichtig zu erkennen, dass diese blockierenden Glaubenssätze das Verhalten und die Entscheidungen deiner Kunden maßgeblich beeinflussen können. Sie können dazu führen, dass Kunden immer wieder in alte unordentliche Gewohnheiten zurückfallen oder sich selbst daran hindern, dauerhafte Ordnung in ihrem Leben zu schaffen. Daher ist es von großer Bedeutung, diese Glaubenssätze zu identifizieren und aufzulösen, um deinen Kunden dabei zu helfen, eine nachhaltige Ordnung in ihrem Zuhause und ihrem Leben zu erreichen.

“Ich habe keine Zeit, um Ordnung zu halten.”

Ein häufiger Glaubenssatz, den Kunden oft als Herausforderung für das Halten von Ordnung angeben, ist: “Ich habe keine Zeit, um Ordnung zu halten.” Es ist verständlich, dass der Zeitfaktor eine große Rolle im Alltag vieler Menschen spielt und es oft schwierig erscheint, zusätzliche Zeit für das Aufräumen und Organisieren zu finden.

Ich möchte dich ermutigen, diese Herausforderung anzugehen und eine Lösung zu finden. Eine hilfreiche Strategie, die du anwenden kannst, ist die “chungking”-Strategie. Diese Methode besteht darin, große Aufgaben in kleinere, maximal 10-15-minütige Aufgaben aufzuteilen. Anstatt das Aufräumen als eine riesige Aufgabe zu sehen, die viel Zeit in Anspruch nimmt, kannst du es in kleinere, machbare Schritte unterteilen.

Ein Beispiel für die “chungking”-Strategie ist, statt das ganze Zimmer auf einmal aufzuräumen, nur eine Schublade oder einen Schrank zu nehmen und diese/r innerhalb von 10-15 Minuten zu sortieren und zu organisieren. Eine solche Aufgabe kann man als tägliche Routine in deinen Tagesablauf integrieren, zum Beispiel jeden Tag nach dem Abendessen oder vor dem Zubettgehen. Auf diese Weise nimmt man sich jeden Tag eine kleine, überschaubare Aufgabe vor, anstatt alles auf einmal erledigen zu müssen.

“Ordnung zu halten ist kompliziert.”

Ein weiterer häufiger Glaubenssatz, den du als Ordnungscoach von Kunden hören könntest, ist: “Ordnung zu halten ist kompliziert.” Es ist wichtig, die Wahrnehmung deiner Kunden anzuerkennen und zu verstehen, dass sie Ordnung als eine komplexe Aufgabe empfinden können.

Du kannst jedoch darauf hinweisen, dass Ordnung nicht zwangsläufig kompliziert sein muss. Wenn das richtige System gefunden wird, kann Ordnung tatsächlich leicht und effizient sein. Hier sind einige Lösungsansätze, die du mit deinen Kunden in Betracht ziehen kannst:

  1. Erstelle Routinen, um den Alltag deiner Kunden zu strukturieren. Ihr könnt Routinen entwickeln, die auf die Bedürfnisse und den Lebensstil deiner Kunden zugeschnitten sind. Ihr könntet feste Zeiten für das Aufräumen und Sortieren von Gegenständen festlegen, um Ordnung zur Gewohnheit werden zu lassen.
  2. Ein weiterer Ansatz ist die Einführung von passenden Ordnungssystemen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Vorlieben. Es ist wichtig, die Bedürfnisse deiner Kunden zu berücksichtigen. Um Gegenstände zu organisieren, kann man beispielsweise Aufbewahrungsboxen, Regale oder Organisationshilfsmittel verwenden.
  3. Kunden haben oft Schwierigkeiten, Entscheidungen darüber zu treffen, was behalten werden soll und was nicht. Du kannst ihnen helfen, Entscheidungen zu erleichtern, indem du ihnen Methoden zur Entscheidungsfindung an die Hand gibst, wie zum Beispiel die “Drei-Boxen-Methode”, bei der Kunden Gegenstände in “Behalten”, “Verschenken/Verkaufen” und “Entsorgen” kategorisieren.
  4. Ordnung kann auch emotional belastend sein, insbesondere wenn Kunden an sentimentalen Gegenständen hängen oder Schwierigkeiten haben, sich von Dingen zu trennen. Hier ist Einfühlungsvermögen gefragt. Diese emotionalen Herausforderungen können sie bewältigen, indem du ihnen Techniken zur Entscheidungsfindung zeigst und sie dabei unterstützt, ihre Gedanken und Gefühle in Bezug auf die Besitztümer zu reflektieren.
  5. Langfristige Begleitung: Ordnung ist ein fortlaufender Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Als Ordnungscoach kannst du deinen Kunden Unterstützung beim Aufbau einer dauerhaften Ordnungsroutine bieten. Das kann regelmäßige Nachverfolgungen, Unterstützung bei der Umsetzung neuer Gewohnheiten oder die Anpassung von Organisationslösungen beinhalten, um sicherzustellen, dass sie effektiv bleiben.

Es ist wichtig zu betonen, dass es keine “one-size-fits-all” Lösung für Ordnung gibt. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen. Daher ist es entscheidend, eine maßgeschneiderte Herangehensweise für jeden Kunden zu entwickeln.

“Ordnung zu schaffen ist zeitaufwändig.”

Dieser Glaubenssatz ist wichtig, und man muss verstehen, dass die Anfangsphase der Ordnungsschaffung tatsächlich Zeit und Energie in Anspruch nehmen kann.

Als Ordnungscoach kannst du dich in die Lage deiner Kunden versetzen und verstehen, dass es anfangs Überwindung kosten kann, sich von Dingen zu trennen, Ordnungssysteme einzuführen und neue Gewohnheiten zu etablieren. Du kannst aber auch betonen, dass du als Unterstützung und Stütze für deine Kunden da bist, um ihnen dabei zu helfen, diesen Prozess wirkungsvoller zu gestalten.

Die oben genannten Beispiele sind nur ein Auszug aus den häufigen Glaubenssätzen, die Kunden haben können. Glaubenssätze sind individuell und von Person zu Person unterschiedlich.

Es ist zwar eine herausfordernde Aufgabe, aber der Ausblick ist motivierend. Mit den richtigen Herangehensweisen und Strategien kannst du deinen Kunden dabei helfen, die Leichtigkeit und Freude von dauerhafter Ordnung in ihrem Zuhause zu erleben. Indem du dich kontinuierlich mit den Glaubenssätzen deiner Kunden auseinandersetzt und ihnen dabei hilfst, diese zu überwinden, trägst du maßgeblich dazu bei, dass sie ein geordnetes und stressfreies Leben führen können.

Die Identifizierung und Auflösung von Glaubenssätzen ist ein wichtiger Aspekt der Arbeit als Ordnungscoach.. Nutze dein Wissen und deine Erfahrung, um deine Kunden auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen zu helfen, ihre Glaubenssätze zu überwinden.

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Responses

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  1. Liebe Jenny
    dieses Thema fasziniert mich sehr, danke für die Inputs. Gerne möchte ich noch tiefer darin eintauchen. Kannst du mir Literatur dazu empfehlen?
    Das wär toll!
    Herzlich, Natalie

    1. Hallo Natalie,
      ich hab dafür leider keine Literatur zur Hand. Das sind alles Erfahrungswerte aus der Arbeit als OE

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